Casio CZ-5000: Phase Distortion Synthesizer
Das erste große CZ Modell mit Sequenzer von 1985
Der Casio CZ-101 und der CZ-1000 hatten sich zwischen 1000-1600.- DM erfolgreich als günstige und einfach zu programmierende Digital-Synthesizer positioniert. 1985 kam mit dem CZ-5000 das damalige Top-Modell der Cosmo Synthesizer Linie auf den Markt.
Der mit ca. 2600.-DM vergleichsweise günstige CZ-5000 hatte 61 Tasten ohne Anschlagdynamik, einen Onboard-Sequenzer und war 8-fach multitimbral. Es war damit möglich live Begleitpatterns einzuspielen oder eine ganze Demo mit nur einem Synthie ohne weitere Hardware zu erstellen.
Multitimbrale Synthesizer waren zu diesem Zeitpunkt rar. Vergleichbares, jedoch mit einer anderen analogen Klangerzeugung bot lediglich der 6-stimmige Sixtrack von Sequential Circuits.
Besonderheiten Casio CZ-5000:
- Klangvielfalt von digital kalt bis analog warm
- Resonanzwellenformen mit ganz eigenem Charakter
- 8-fach multitimbral Midi Multimode Sequenzer (starre Stimmzuordnung)
- einfache Programmierung dank klassischem subtraktivem Signalweg und direkter Parameteranwahl über angenehm große Buttons.
- 8-stufige Hüllkurven
- Chorus/Ensemble Effekt (rauscht etwas stark)
Name | CZ-5000 Cosmo Synthesizer |
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Geräteklasse: | Synthesizer Keyboard |
Hersteller: | Casio |
Modellvarianten: | CZ-3000 , CZ-1000 ,CZ-101, CZ-1 |
Klangerzeugung: | PD = Phase Distorsion |
Oszillatoren: | 16 DCO´s insgesamt, 2 pro Stimme |
Hüllkurven: | 3 x Pitch, DCA Amplitude, DCW (Filter) |
Filter: | DCF simuliert subtraktiven Filter jedoch ohne Resonanz, drei Resonanzwellenformen ermöglichen aber ähnliche Effekte für Sweeps und Bässe. |
LFO: | 1x, Wellenformen Dreieck, Sägezahn, Rampe, Rechteck. Wirkt nur auf Pitch. Delay möglich. |
Monophon/Polyphon spielbar: | Ja/Ja |
Multitimbral: | Ja, 8-fach |
Speicher: | 32 Presets, 32 User, 32 Cartridge |
Sequenzer: | 8 Spuren 3500 Noten in Realtime & 7000 Noten Kapazität bei Step Eingabe. (lt. Original Handbuch S.35) |
Arpeggiator: | Nein, jedoch kann der Sequenzer transponieren und somit wie ein frei programmierbarer Arpeggiator genutzt werden |
Spielhilfen: | Pitchbend-Wheel, Modulations-Wheel für LFO Vibrato |
Effekte: | Chorus global regelbar |
Midi: | Omni, Poly, Monomode 3B, Sysex, IN,OUT,THRU |
CV: | nein |
Herstellungszeitraum: | 1985-1987 |
Verwendet u.a. von: | Jean-Michel Jarre (CZ-5000) Vince Clarke (CZ-101, CZ-1000) |
Zu hören auf: | Jean Michel Jarre Rendez-vous (1986) |
Klang
Ein breites Spektrum von digital kalt bis analog warm ist mit dem Casio CZ-5000 möglich. Er hat vor allem dank der Resonanzwellen ein paar Eigenheiten im Klang die ihn auch heute noch sehr attraktiv machen. Beim Thema „natürliche“ Klänge muss er dagegen für heutige Ohren passen. Am ehesten gelingen hier Blasinstrumente, Bässe und perkussive Klänge. Was er wirklich gut kann ist „Space & Plastik“, schöne sich langsam aufbauende Flächen und 80ér Sounds.
Auch für Drums & Percussion lässt er sich dank Multimode gut verwenden. Per Step-Eingabe lassen sich gut einfache Rhythmen im Sequenzer erstellen. Ebenso kann eine Sequenz über die Tastatur transponiert abgespielt werden. Der Sequenzer kann somit zum frei programmierbaren Arpeggiator zweckentfremdet werden. Der CZ integriert sich meist sehr gut ohne viel Equalizing in einen Mix.
Casio CZ-5000 Sounddemo
Buchtipp zur Casio CZ-Synthesizer Serie:
Eine praktische, praktische Anleitung zum Programmieren hochwertiger Sounds auf den Synthesizern Casio CZ1, 101, 1000, 3000 und 5000 von Andrew Schlesinger einem der führenden Experten für CZ-Programmierung. Es vermittelt ein genaues Verständnis dafür, wie die CZ-Synthesizer Sounds erzeugen, und liefert die notwendigen Informationen zum Erstellen eigener Patches.